Landgericht Ellwangen

Das Referendariat in Ellwangen

Die im ländlichen Raum liegende Stadt Ellwangen gehört zu den eher kleineren Städten mit einem Landgericht im Bezirk des OLG Stuttgart. Entsprechend sind die Gruppen auch etwas kleiner als in den größeren Städten. Dies ist aber nach der Erfahrung der Ellwanger Referendar:innen mehr Vor- als Nachteil.

Stadt Ellwangen

Die kleine Stadt Ellwangen, mit einer Einwohnerzahl von 24.477 (Stand 31. Dezember 2020), weist eine besonders schöne, malerische Innenstadt mit zahlreichen Altbauten auf. In den Mittagspausen kann man mit den anderen Referendar:innen in der Stadt Ellwangen sowohl die kleinen Bäckereien und Cafés besuchen gehen, als auch z.B. ins Punto - einem Restaurant mit vorwiegend italienischer Küche - oder aber man macht einen kleinen Abstecher in den Brauereigasthof "Roter Ochsen".

Die Stadt Ellwangen ist auch für Referendar:innen, die weiter außerhalb wohnen, gut zu erreichen. Ellwangen kann sowohl mit der Bahn als auch mit dem Auto - insbesondere über die A7 - gut erreicht werden. Nichtsdestotrotz sollte man sich dennoch davor informieren, wie lange man benötigt um in die Stadt zu kommen oder ob nicht ein Umzug nach Ellwangen in Betracht kommen könnte. Wer sich über den Wohnungsmarkt informieren möchte, kann sich auf der eigenen Webseite der Referendar:innen von Ellwangen unter der Rubrik , "Leben in Ellwangen" ein paar Informationen holen. Auch weitere Erfahrungsberichte früherer Referendare, sowie Informationen zum Stationsablauf, Leben in Ellwangen,... sind dort zusätzlich zu finden.

Beispiel Auto:

• Aalen - Ellwangen: 19min
• Crailsheim - Ellwangen: 27min
• Heidenheim - Ellwangen: 35min
• Schwäbisch Gmünd - Ellwangen: 43min
• Bad Mergentheim - Ellwangen: 1h 18min

Wer sich über das Leben in Ellwangen informieren möchte, sollte die Webseite der Stadt Ellwangen besuchen.

Das Landgericht Ellwangen

Der Gerichtsbezirk Ellwangen umfasst die acht Amtsgerichte Aalen, Bad Mergentheim, Crailsheim, Ellwangen, Heidenheim, Langenburg, Neresheim und Schwäbisch Gmünd. Somit hat der Landgerichtsbezirk zwischen Nord und Süd eine recht große Ausdehnung. Man muss sich jedoch keine größeren Sorgen machen, dass man im Rahmen des Sitzungsdienstes z.B. von Heidenheim nach Bad Mergentheim fahren müsste. Soweit es möglich ist, wird man an die umliegenden Amtsgerichte seines Wohnortes geschickt.

Das Landgericht Ellwangen, welches im alten Rathaus seit 1854 seinen Sitz hat, liegt mitten auf dem Marktplatz und ist daher besonders gut zu finden. Direkt in der Nähe ist die Staatsanwaltschaft Ellwangens - die ebenso malerisch wie das Landgericht Ellwangen ist.

Das Referendariat in Ellwangen

Wie bereits erwähnt sind die Gruppen in Ellwangen eher klein. Die größte Gruppe besteht momentan aus zehn Referendar:innen. Doch auch wenn (oder vielleicht auch gerade weil) wir so kleine Gruppen sind, wird sich besonders gut um uns gekümmert. Die Stadt Ellwangen lud unsere Gruppe am Anfang des Referendariats zu einem Sektempfang ein, bei dem wir uns mit dem Ellwanger Oberbürgermeister Michael Dambacher unterhielten, der uns herzlich willkommen hieß. Anschließend folgte eine Stadtführung, welche man ausschließlich für uns organisiert hatte. Auch unsere Ausbildungsleiterin Frau Grimm-Hanke kümmert sich sehr engagiert um ihre Referdar:innen. Bei Fragen hat sie immer ein offenes Ohr und berücksichtigt bei der Zuteilung zu den jeweiligen Ausbildern in der Zivilstation und bei der Staatsanwaltschaft die jeweiligen Eigenschaften der einzelnen Referendar:innen. Genauso nimmt sich Frau Koller, die den Einführungslehrgang in der Strafstation leitet, für ihre Referendar:innen immer Zeit, um deren Fragen in der gemeinsamen Whats-App-Gruppe zu beantworten - unabhängig davon, wie spät es ist.

Sollte man als Referendar:in aber mal keine rechtlichen, sondern organisatorische Fragen haben, ist Herr Waibel ebenfalls ein toller Ansprechpartner.

Erfahrungsbericht von Svenja E.

Am 01.10.2021 begann mit der Vorbereitung auf das zweite Examen ein neuer spannender Lebensabschnitt, den man als Jurist:in herbeisehnt. Am Ende hat man dann hoffentlich das ersehnte zweite Examen.

Die Aufregung war groß, noch wusste noch keiner mit wem man die nächsten zwei Jahre verbringen wird. Wir als Referendare wurden herzlich vom Landgericht Ellwangen und Frau Grimm-Hanke begrüßt und step by step führte man uns in das Leben als Referendar ein. Die Zivilstation, die erste Praxisstation, war geprägt von spannenden und praxisnahen Verhandlungen, die man erleben durfte. Dabei konnten wir bei Fragen und Anregungen uns immer an unsere Ausbildungsleiterin wenden, und es gab so einige Fragen. Nach und nach lernten wir uns als Gruppe kennen und können uns nun nicht mehr vorstellen, diesen harten und schweißtreibenden Weg nicht gemeinsam mehr gehen zu dürfen.

Die Zivilisation war auch schneller vorbei als man denken konnte und nun begrüßt einen die Straftstation und man darf in die Position als Staatsanwalt schnuppern und selbst an Verhandlungen teilnehmen, bzw auftreten. Diese Praxis ist nun endlich das ersehnte, was im Studium so ein bisschen fehlte: das Recht anwenden und die Einzelfälle kennenlernen.

Nun von Monat zu Monat werden neue Erfahrungen gesammelt bis es dann Ende Juni heißt: Praxis genug kennengelernt, das zweite Examen wartet!

Weiterhin freuen wir uns als Ellwanger Referendar:innen über unser eigenes Referendarhaus in der Nähe des Amtsgerichtes Ellwangen mit einer eigenen Küche und einer eigenen kleinen Bibliothek sowie eigenen Parkplätzen außerhalb des Referendarhauses. In diesem Referendarhaus finden auch die Unterrichtseinheiten statt. Aber auch außerhalb der Unterrichtszeiten ist es möglich, sich in eines der Zimmer zu setzen, um den Lernstoff zu wiederholen.

Wer zusätzlich zu dem Klausurenkurs des OLG Stuttgart Klausuren schreiben möchte, kann dies im Klausurenkurs des Landgerichts Ellwangen machen. Es werden ca. fünf Klausuren pro Halbjahr angeboten und von Richtern oder Staatsanwälten korrigiert. Ergänzend dazu findet eine Besprechung statt.

Erfahrungsbericht von Jasmin F.

Zwar mag Ellwangen nicht der Nabel der Welt sein und viele von uns hat es wohl eher zufällig hierher verschlagen, aber auch wenn wir uns als Ref-Gruppe nicht gesucht haben, haben wir uns gefunden!

Unsere individuelle Ausbildung profitiert von der kleinen Gruppe, insbesondere bei AGs können wir uns alle intensiv beteiligen und so in kurzer Zeit viel Gelerntes einbringen, wodurch vor allem, "Jura-Reden" mit der Zeit immer leichter fällt. Unsere engagierte Ausbildungsleiterin, Frau Grimm-Hanke, hat jederzeit ein offenes Ohr für uns und gerade bei der Zuteilung zu den Stationsausbildern (Zivilrichter und Staatsanwälte) berücksichtigt sie charakterliche Eigenschaften, wodurch ich meine Schwächen verbessern und meine Stärken ausbauen konnte.

Alles in allem bleibt nach sechs Monaten in Ellwangen nur Gutes zu sagen - wir werden gefordert und gefördert und dadurch ermutigt aus uns herauszukommen. Auch aus unserer kleinen Gruppe ist mittlerweile ein Freundeskreis geworden, der sich nicht nur im Rahmen von Unterrichtseinheiten trifft.